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TAXI
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Genossenschaft Halle/S. • eG
älteste Taxizentrale in Halle seit 1930
Taxi Halle Taxigeschichte
Taximodelle - Archiv der Taxigenossenschaft

Sänfte, Rikscha und Droschke

Zur Geschichte der Personenbeförderung, Droschken-Entwicklung in Halle.


Personen befördern mit Sänfte, Fiaker oder Rikscha

Sänften seit der Antike

Die ersten Sänften gab es bereits in der Antike. Babylonier, Ägypter und Chinesen bauten Stühle und Liegen zum Transport von Personen. Portechaise nannte man die Sänften in Paris ab 1617.

Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) brachte am ersten Januar 1668 die Portechaise von Paris nach Berlin. Das hatte auch seine Gründe: Fuhrwerke hätten den damals unbefestigten Straßen nicht lange standgehalten.

Fiaker in Deutschland

Am 24. Dezember 1739 wurde das erste öffentliche Lohnfuhrwesen zur Personenbeförderung mit 12 Fiakern in Deutschland eingeführt. Damit wurde auch die Arbeitszeit für die Kutscher festgelegt. Ebenso die Plätze, wo die Kutschen bereitstehen sollten. Später wurde auch festgeschrieben, wie sich Kutscher gegenüber Fahrgästen verhalten müssen. Weiterhin wurde geregelt, dass sich Kunden ihre Kutschen frei wählen konnten. Das sollte die Fiaker-Fahrer motivieren, ihre Wagen entsprechend zu pflegen.

Rikscha Laufrikscha in Asien

Nach 1870 wurden die zu befördernden Gäste (zuerst in Tokio) in einem zweirädrigen Gefährt, der sogenannten Laufrikscha transportiert. In Asien nannte man sie Rikscha. Dazu waren nicht mehr vier bis sechs Menschen für eine Personenbeförderung nötig.

Zur Beförderung einer Person reichte in der Regel ein Rikschabetreiber. Vor allem in Japan und Indien trifft man Laufrikschas heute noch für kurze Transportwege besonders als Touristenattraktion an.


Pferde-Droschken und Autodroschken

Etwa seit 1840 begann in Halle schließlich das Droschken-Gewerbe. Anfangs wurden Coupé-artige Wagen verwendet. Das waren Kutschen mit zwei Sitzplätzen in der Kabine. Der Fahrer saß weit vorne und außerdem draußen.
Erst später kamen die sogenannten Landauer (gefederte Kutschen mit zwei gegenüber angeordneten Sitzbänken) auf.

Im Laufe der nächsten 20 Jahre waren etwa 20 Kutschen im Straßendienst, diese wurden bis 1890 auf 30 Kutschen erhöht. Das Entgelt wurde jeweils frei vereinbart.

1890 wurde erstmals eine Taxameteruhr eingeführt. Es wurden versuchsweise 10 Einspänner-Halbverdeck-Droschken damit ausgerüstet. Nach der erfolgreichen Einführung wurden auch alle anderen Droschken so ausgerüstet. Der Bestand von 40 Droschken Anfang der 1890er Jahre blieb ca. 15 Jahre unverändert.

Im Jahr 1908 begannen dann die ersten Autodroschken ihren Dienst, 1910 waren es bereits 10 Autodroschken.

Zur Vermeidung eines Überangebotes wurden in den nachfolgenden Jahren 2 ausfallende Pferdedroschken durch jeweils 1 Autodroschke ersetzt. Mit Beginn des 1. Weltkrieges gab es 21 Autodroschken und 25 Pferdedroschken.

Entwicklung der Autodroschken in Halle

Durch die Kriegsjahre schafften es nur 8 Pferdedroschken und eine Autodroschke. 1920 betrug der Bestand 20 Pferdedroschken und 5 Autodroschken. Zum Ende der Inflationszeit 1923 war die Zahl auf 8 Pferdedroschken und 2 Autodroschken geschrumpft.

Aber schließlich standen innerhalb von zwei Jahren wieder 20 Autodroschken auf den öffentlichen Straßen zur Verfügung.

Mit dem Jahr 1926 begann eine Entwicklung, wo sich die Autodroschke vom Luxusfahrzeug zum Gebrauchs-Verkehrsmittel wandelte. Es wurden 8 Mitteldroschken mit verbilligtem Tarif zugelassen.

1928 wurden in Halle 10 sogenannte Kleinautos zugelassen. Es wurden die Mitteldroschken auf Kleintarif und die Großdroschken auf Mitteltarif umgestellt. Die letzten Pferde-Droschken waren 1929 aus dem Straßenbild verschwunden.

Im Jahr 1930 waren 42 Autodroschken in Halle zugelassen (18 Kleinautos und 24 Großautos. Es gab 13 zum Teil altansässige Unternehmen. Alle Fahrzeuge waren in gutem Zustand.


Organisation der halleschen Taxi-Unternehmen

Am 29.08.1919 erfolgte von allen Droschken-Besitzern die Gründung einer Berufsorganisation. Die Ziele seit ihrer Gründung waren die Wahrnehmung wirtschaftlicher Interessen und öffentlicher Verkehrsfragen.
Ein Plan zur Errichtung öffentlicher Droschken-Rufstellen wurde zum Programm.

Ende 1925 begann die erfolgreiche Einrichtung öffentlicher Droschken-Rufstellen am Markt und am Bahnhof.

Seit 1927 versuchte die Vorstandschaft, die veraltete Rufanlage durch eine neue Rufzentrale zu ersetzen. Das Halteplatznetz musste mit dem zunehmenden öffentlichen Verkehr dringend erweitert werden.

Nach vielen finanziellen und bürokratischen Schwierigkeiten nahm 1930 die neue Zentrale am 01. März um 07.00 Uhr ihre Tätigkeit auf. Seitdem ist unsere Taxizentrale bis heute ohne Unterbrechung für alle Bürger und Gäste unserer Stadt dienstbereit.

Taxigenossenschaft in Halle zur DDR-Zeit

Botax
Fahrpreisanzeiger um 1980 in der DDR